Die Heimserie ist gerissen
Im vorletzten Heimspiel der regulären Saison blieb das Herren-Fanionteam der HSG Mythen-Shooters am Mittwochabend erstmals in eigener Halle ohne Punkte. Die Generalprobe für das Cup-Finalwochenende ist damit misslungen.
Stetiger Leistungsabbau
Christoph Tschannen, der Coach der HSG Mythen-Shooters, fand nach Spielschluss deutliche Worte. Von fehlendem Einsatz und Siegeswillen sprach er, etwas, was seinem Team eigentlich im gesamten Saisonverlauf noch nie vorzuwerfen war. Oder davon, dass von dem, was man sich vorgenommen habe, kaum etwas umgesetzt wurde. «Und wir haben über die komplette Spielzeit kontinuierlich abgebaut», so Tschannen weiter. Letzteres liess sich alleine schon mit einem Blick aufs Ergebnisbulletin belegen: Nach einem noch verheissungsvollen Beginn (9:3 nach 13’) schrumpfte jener Vorsprung schnell, betrug nach 20 Minuten lediglich noch zwei Einheiten, ehe den Aargauern noch vor der Pause die erstmalige Führung gelang. Diese entsprang nicht zuletzt auch einigen Fehlpässen der Schwyzer, die sich teilweise auch direkt nach Anwurf ereigneten. Zurück zur alten Stärke aus den Startminuten fanden die Einheimischen in der Folge nie mehr, eine Heimführung leuchtete nach der Pause lediglich noch kurzzeitig unmittelbar nach Wiederbeginn sowie zwischen der 51. und 54. Minute von der Anzeigetafel. Auf den sich kurz darauf wieder eingefangenen neuerlichen Rückstand fanden die Shooters dann keine Antwort mehr, auch weil sie in jener entscheidenden Phase den Gegner wiederum zu einfach zu Torerfolgen kommen liessen. Jenes Defizit zog sich wie ein roter durch die Schwyzer Darbietung. «In unserer Abwehrarbeit haben wir viel zu viel zugelassen», musste auch Tschannen konstatieren.
«Enttäuschend, aber…»
Und so konnte der Shooters-Coach am Ende nicht verbergen, dass man natürlich enttäuscht sei über diese erste Heimniederlage der Saison, auch wenn diese auf die Rangliste keine direkten Auswirkungen hat. So stand bereits vor der Partie fest, dass die Schwyzer die Hauptrunde mindestens auf Rang 2 abschliessen werden. Die Teilnahme an den 1. Liga-Aufstiegsspielen wurde ausserdem aufgrund der Aufstiegsverzichte der direkten Konkurrenz ebenfalls schon vor einigen Tagen fix realisiert. Dass für Gegner Lenzburg, der sich noch immer mitten im Abstiegskampf befindet, daher deutlich mehr auf dem Spiel stand, schien in der BBZG-Halle mit Blick auf Elemente wie Wille und Feuer im Team immer wieder sichtbar. Die verschiedenen Ausgangslagen wollte Tschannen indes nicht als Ausrede für diesen missratenen Auftritt gelten lassen. «Man geht natürlich trotzdem in die Spiele, um diese zu gewinnen», stellte der Coach klar, der am Ende aber auch noch einen womöglich positiven Effekt aus dieser ersten Niederlage seit Ende November zog: «Vielleicht tat es auch mal gut, dass es heute im Gegensatz zu anderen Spielen nicht gereicht hat». Damit sprach der Übungsleiter die in den jüngsten Auftritten immer wieder eng gewesenen Partien an, die das Shooters-Fanionteam auch aufgrund eigener Schwächephasen oftmals unnötig spannend gemacht hatte, es am Ende aber gleichwohl zum Punktepaar reichte. Ein solches Szenario ereignete sich etwa zuletzt am vergangenen Sonntag im ersten Aufeinandertreffen mit der HSG Lenzburg. Dass es am Mittwoch nun anders kam, kann gerade im Hinblick aufs kommende Wochenende womöglich eine Signalwirkung haben: Dann steigt mit dem Cup-Finalwochenende in Ruswil ein erstes Saisonhighlight für die Shooters, die am Samstag im Halbfinal gegen das 2. Liga-Team von Handball Emmen um den Einzug ins einen Tag später stattfindende Endspiel des Regio-Cups kämpfen. Die Generalprobe dafür ist am Mittwoch missglückt. Ob dies ein gutes Omen ist, wird sich nun am Samstag zeigen.
Matchtelegramm
HSG Mythen-Shooters – HSG Lenzburg 1 32:34 (19:19). – Goldau, Berufsbildungszentrum (BBZG). – 120 Zuschauer. – SR: Nayer/Pfenninger. – HSG Mythen-Shooters: Derler (14 Paraden)/Heller (1); Bobrich (2 Tore), Dürrenmatt (1), Henseler M. (1), Henseler P. (5), Kraft (4), Roos (6/3), Speck, Stalder M., Stalder N. (1), Suter (4), Ziswiler (6).
Foto: Livio Weber