Die Shooters strapazieren Nerven – und siegen trotzdem
Die erste Herrenmannschaft der HSG Mythen-Shooters startete am Samstag mit einem knappen Sieg in Brugg ins neue Jahr. Das Spiel blieb praktisch bis zum Schluss offen, wobei es aus Schwyzer Sicht gar nicht so weit hätte kommen müssen.
Nie richtig abgesetzt
«Das hat Nerven gekostet», so begann Shooters-Coach Christoph Tschannen in den Katakomben der Brugger Mülimatt-Halle seine Matchanalyse, sichtlich gezeichnet von dem, was sich in den 60 Minuten davor auf dem Spielfeld ereignet hatte. Davon, dass sein Team in der Abwehr nie wirklich den Zugriff fand, musste er berichten. Und darüber, dass man es verpasste, sich «richtig abzusetzen». Tatsächlich blieb der Ausgang der Partie bis zuletzt offen, auch wenn die Shooters nicht selten alles unter Kontrolle zu haben schienen, die Aargauer mehrere Male auf drei bis vier Tore distanzierten, danach durch Eigenfehler den Gegner aber jeweils wieder ins Spiel kommen liessen. Und unmittelbar nach der Pause sahen sich die Shooters kurzzeitig gar selber mit einem Rückstand konfrontiert, das 17:18, die einzige Brugger Führung an diesem Samstagabend, entsprang aus einer Phase, in welcher die Schwyzer während halbzeitübergreifend rund acht Minuten ohne eigenen Treffer blieben. Nicht nur in jener heiklen Periode aber verhalf Torhüter Polyzis Liolios seinem Team, um in der Spur zu bleiben. Doch auch der am Samstag konstanteste Shooters-Akteur vermochte in der Folge, als seine Mannschaft nach einem Zwischenspurt und vier Toren am Stück wieder die Führung und schliesslich auch wieder scheinbar die Kontrolle über das Spiel übernahm, nicht verhindern, dass der Partie aus Shooters-Optik noch nervenaufreibende Minuten bevorstehen sollten. Selbst als der Vorsprung des Gastteams zweieinhalb Minuten vor der Sirene bei vermeintlich entscheidenden vier Einheiten angekommen war (32:28), wurde es in der verbleibenden Spielzeit nochmals eng, noch einmal verkürzte Brugg kurz darauf auf zwei und schliesslich gar noch auf ein Tor, der Anschlusstreffer der Einheimischen fiel bei fünf noch auszutragenden Spielsekunden dann aber doch zu einem zu späten Zeitpunkt. So war für die Shooters, bei denen sich Alex Suter und Yannis Ziswiler mit jeweils sechs Treffern die Auszeichnung des besten Torschützen teilten, am Ende der Jahresauftakt zumindest ergebnistechnisch doch noch erfreulich.
«Wichtige zwei Punkte»
Etwas überlegen musste Christoph Tschannen dann aber schon, als er während seiner Analyse nach den weiteren positiven Aspekten aus diesem Auftritt gefragt wurde. «Wir haben den Ball einige Male gut laufen gelassen und so regelmässig Überzahlsituationen kreiert», fand der Coach dann doch noch ein erfreuliches Element, später hob er auch den Willen für den Sieg hervor. «Der war trotz allem stets da, die unnötige Spannung erzeugten wir vor allem durch Eigenfehler». Und natürlich nehme man auch so den Sieg in diesem ersten Spiel nach der Weihnachtspause (Tschannen: «Vielleicht fehlte es auch deshalb noch etwas am Fluss in unserem Auftritt») gerne mit. «Es sind auf jeden Fall wichtige zwei Punkte», so Tschannens Schlusswort, das sich mit Blick auf die Tabelle einfach belegen lässt. Dort grüssen die Shooters weiterhin von Rang 2, haben dank ihrem Sieg und der ebenfalls am Samstag ereigneten Niederlage des direkten Verfolgers SG Zurzibiet-Endingen nun zwei Punkte Vorsprung auf diesen, bei einem ausgetragenen Spiel weniger. Bei den Aargauern ist das Shooters-Fanionteam am kommenden Sonntag zu Gast. Bleibt zu hoffen, dass Tschannen danach dann mehr positive Aspekte benennen kann. Und die Partie ihn und die Shooters-Anhänger diesmal weniger Nerven kosten wird…
Matchtelegramm
Handball Brugg 1 – HSG Mythen-Shooters 32:33 (16:17). – Brugg, Mülimatt. – 50 Zuschauer. – SR: Balzer/Lutzenberger. – HSG Mythen-Shooters: Heller/Liolios (10/1 Paraden); Bobrich, Büeler (4 Tore), Henseler M. (2), Henseler P. (3), Kraft (1), Roos (3/1), Stalder M. (3), Stalder N. (4/1), Suter (6), Weber Lu. (1), Ziswiler (6).
Foto: Andy Scherrer / topsportfotografie.ch (Archiv)