Die späte Wende nach dem grossen Krampf

Lange Zeit fand die erste Herren-Mannschaft der HSG Mythen-Shooters am Mittwoch im Derby gegen Einsiedeln nicht richtig ins Spiel, bewegte sich entsprechend über weite Strecken auf der Verliererstrasse. Erst in der Schlussviertelstunde drehte sich das Blatt noch.

Und plötzlich kam die Wende doch noch
Zwei Minuten und 20 Sekunden waren in der BBZG-Halle noch zu gehen, als zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit eine Führung zu Gunsten des Heimteams von der Anzeigetafel aufleuchtete. Wenig später durften die Gastgeber tatsächlich doch noch jubeln über einen Sieg, der noch kurz davor immer mehr ausser Reichweite zu geraten drohte.
Das (vermeintliche) Shooters-Unheil nahm ab der 18. Minute und dem erstmaligen Rückstand (7:8) seinen Lauf, der bereits bis dahin nicht immer stilsichere Auftritt im Angriff wurde von da an noch fehleranfälliger, die Präzision im Abschluss und den Pässen nahm ab, die Ideen wurden weniger variabel. «Es war ähnlich wie im Hinspiel, wir machten einfach die Tore nicht mehr», sah Shooters-Spielertrainer Alex Suter gewisse Parallelen zur höchst unnötigen Niederlage aus dem ersten Aufeinandertreffen mit dem HC Einsiedeln vom letzten Oktober. Seinem Team drohte in der Folge tatsächlich ein neuerlicher Ausrutscher gegen den Vorletzten der Rangliste, nach dem erstmaligen Rückstand folgte die schier endlos wirkende Periode bis zur Rückeroberung der Führung in der Schlussphase. Nicht selten bewegte sich die Hypothek der Einheimischen dabei im Vier-Tore-Bereich, ein letztes Mal nach 40 Minuten beim Stand von 15:19.
In der Folge begannen die Einheimischen dann aber doch noch wichtige Lebenszeichen zu entsenden, die Abwehr wirkte ab jenem Zeitpunkt agiler und kompakter, auch die Offensive kam nun endlich besser in Fahrt und im Tor reihte der junge Keeper Nils Heller (18) diverse wichtige Paraden aneinander. «Wir wussten, dass jetzt der ultimativ letzte Zeitpunkt gekommen war, um mit Vollgas doch noch eine Wende zu schaffen. Und Vollgas haben die Spieler dann auch gegeben», sprach Suter über die letzten 20 Minuten in dieser Partie. Während sein Team da doch noch den Tritt fand, machte sich beim Gegner in jener entscheidenden Phase wohl auch die dünne Personaldecke bemerkbar. «Die wenigen Wechselmöglichkeiten dürfte Einsiedeln schon gespürt haben», meinte auch der Shooters-Spielertrainer.

Grosser Schritt Richtung Ligaerhalt
Unterm Strich bleibt aus diesem Derby-Auftritt so der gute Kampf, mit welchem die Shooters die Partie doch noch wenden konnten, in Erinnerung. Daneben aber auch die neuerliche Erkenntnis, dass sich die Suter/Tschannen-Equipe gegen vermeintlich schwächere Widersacher schwerer tut als gegen Kontrahenten, die stärker einzustufen sind. «Da kommen wir einfach nicht richtig in die Gänge», musste Suter am Mittwoch wieder festhalten. Und was bleibt sonst noch haften aus diesem Derby? Natürlich die zwei Punkte, denen überdies im Kampf um den Ligaerhalt grosse Bedeutung zukommt. Der Abstand auf Einsiedeln, das einen direkten Abstiegsplatz belegt, beträgt nun vier Spiele vor Saisonschluss sieben Zähler. So bewegen sich die Shooters mit grossen Schritten auf das vor Rückrundenbeginn erklärte Saisonziel, den Klassenverbleib vorzeitig zu sichern, zu. Am 2. März können beim nächsten Einsatz in Klingnau gegen die SG Zurzibiet-Endingen die letzten Zweifel diesbezüglich definitiv aus dem Weg gewischt werden.

Matchtelegramm
HSG Mythen-Shooters – HC Einsiedeln 25:24 (11:13). – Goldau, Berufsbildungszentrum (BBZG). – 53 Zuschauer. – SR: Baggenstos/Lütolf. – HSG Mythen-Shooters: Derler (3/1 Paraden)/Heller (10); Dudle (5 Tore), Henseler M., Henseler P. (7), Kljajic (1), Kraft (1), Roos (2/1), Stalder M. (1), Stalder N. (3/2), Staub E. (1), Staub J., Suter (3), Weber Lu. (1).

Foto: Andy Scherrer / topsportfotografie.ch

21. Februar 2024, Dino Beck | zur Vorschau