Ein Derby mit Auf und Abs
Der direkte Schwyzer Vergleich zwischen dem Fanionteam der HSG Mythen-Shooters und der Zweitmannschaft des KTV Muotathal endete mit einem knappen Sieg für die Einheimischen. Diese behielten in der spannenden Schlussphase die Nerven, obschon sie in den Minuten davor plötzlich aus der Spur geraten waren.
Shooters-Schwächephase brachte Spannung zurück
So richtig laut wurde es in der mit weit über 200 Zuschauern bestens gefüllten BBZG-Halle kurz vor der Pause. Fünf Tore der Einheimischen am Stück, zwei davon notabene innerhalb der letzten zehn Sekunden vor der Halbzeitsirene, liessen erstmals so richtig Derby-Stimmung aufkommen und die Shooters, die davor seit der 19. Minute auf eine Führung warten mussten, wieder auf die Erfolgsspur einbiegen. Und das Heimteam nutzte den Schwung aus dieser furiosen Schlussphase der ersten Halbzeit, legte unmittelbar nach dem Seitenwechsel noch drei weitere Tore – in Person des am Samstagabend besten Shooters-Torschützen Patrick Henseler – nach. Mit dem halbzeitübergreifenden 8:0-Lauf und der daraus resultierenden 18:13-Führung schienen sich die Gastgeber ein sicheres Fundament auf dem Weg zum Derby-Sieg gelegt zu haben, vermochten in der Folge das Polster gar noch ausbauen, bis hin zu acht Einheiten Vorsprung (24:16 nach 45‘). Was dann folgte, liess Christoph Tschannen, den Co-Trainer der Shooters, etwas ratlos zurück. «Wir hatten das Spiel im Griff und geben es dann wieder innert Kürze aus der Hand». Ein Umstand, den er in der laufenden Spielzeit schon viel zu häufig hat mit ansehen müssen, zuletzt auch bei der Niederlage in Einsiedeln vor Wochenfrist. Lobte Tschannen einerseits zurecht das Tempo, welches sein Team in den ersten 45 Minuten abrief, so «war dieses durch den Bruch in unserem Spiel plötzlich weg». Ja, und so standen die Zeichen für die Spielgemeinschaft zwischenzeitlich tatsächlich wieder ungünstig, der schöne Vorsprung reduzierte sich durch die sich häufenden Fehler im Angriffsspiel der Gastgeber kontinuierlich und war letztlich innerhalb von zehn Minuten komplett aufgebraucht. Während man auf Shooters-Seite von einer wie in dieser Saison schon so oft gesehenen Schwächephase sprach, die einen, wie es Tschannen formulierte, etwas ratlos und mit vielen Fragenzeichen zurücklasse, lobte man auf Muotathaler Seite den eigenen Kampfgeist. «Wir haben uns stark in dieses Spiel zurückgekämpft», konstatierte Spielertrainer Jörg Hediger. Seinem Team gelang in der Schlussphase sogar noch zwei Mal der Führungstreffer. Genau darauf wussten die Shooters dann aber doch noch zu reagieren, zunächst mit dem jeweiligen Ausgleich, und schliesslich mit den entscheidenden beiden Toren in den letzten zwei Minuten, die den Sieg sicherstellten. Dazwischen brauchte es auch noch zwei starke Paraden von Torhüter Derler. Es waren nicht seine ersten Glanztaten an diesem Abend, der nicht zuletzt dank diesen noch ein Shooters-Happy End bereithielt.
Erster Sieg seit elf Jahren
Auch Christoph Tschannen hob die Torhüterleistung hervor, und fand mit der Reaktion, die sein Team auf die Schwächephase in der zweiten Halbzeit zeigte, noch einen weiteren Aspekt, der ihm Freude bereitete. Währenddessen haderte man auf Thaler Seite auch mit einigen Schiedsrichterentscheidung, kam letztlich aber zum Schluss, dass «wir an den eigenen Fehlern gescheitert sind», wie es Spielertrainer Hediger formulierte. Sein Antipode Tschannen fasste den Auftritt seines Teams wie folgt zusammen: «45 Minuten stark, zehn Minuten katastrophal, und dann wieder fünf gute Minuten». Kurz und knapp, aber durchaus treffend für den Auftritt der Shooters, die so am Ende doch noch den dritten Saisonsieg und den ersten Derby-Erfolg seit dem 20. Oktober 2012 (!) mitnehmen konnten. Muotathal dagegen bleibt nach fünf Spielen auf seinen drei Zählern sitzen. Die nächste Gelegenheit, das Punktekonto aufzubessern, bietet sich den Thalern am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die SG Zurzibiet-Endingen. Einen Tag später reisen die Shooters für ihren nächsten Einsatz zu Leader Altdorf.
Telegramm
HSG Mythen-Shooters – KTV Muotathal 29:27 (15:13). – Goldau, Berufsbildungszentrum (BBZG). – 233 Zuschauer. – SR: Furrer/Kieliba. – HSG Mythen-Shooters: Derler (15/1 Paraden)/Heller (n. e.); Büeler (1 Tor), Dürrenmatt (1), Henseler M. (1), Henseler P. (7), Kraft (3), Roos (1), Stalder M. (1), Stalder N. (3/3), Staub (5), Suter, Weber (1), Ziswiler (5). KTV Muotathal: Schelbert K. (n. e.)/Ulrich (14 Paraden); Andrey (4 Tore), Auf der Maur, Betschart (8), Geiger (4), Gwerder, Hediger (2), Imhof M. (2), Imhof Y. (4), Kurti (1), Schelbert P. (2), Steiner.
Foto: Andy Scherrer / topsportfotografie.ch
Mehr Derby-Bilder gibt’s hier