Im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand
Beim ersten von zwei Spielen der Abstiegsbarrage kassierte das Herren-Fanionteam der HSG Mythen-Shooters eine womöglich folgenschwere Niederlage. Im Kampf um den Ligaerhalt sind die Schwyzer nun auf fremde Hilfe angewiesen.
45 Minuten alles im Griff
Lange, sehr lange schienen sich die Shooters in diesem ersten Abstiegsrundenspiel auf sicherem Kurs Richtung des so wichtigen Sieges zu bewegen. Im Vergleich zu Gegner Volketswil/Witikon führten sie während rund 40 Minuten spielerisch die feinere Klinge, agierten in der Offensive weniger fehlerhaft als die Zürcher, die am Sonntag nie einen übermächtigen Eindruck hinterlassen hatten. Als Lohn dafür lagen die Gäste bis zu jenem Zeitpunkt fast ausnahmslos in Führung, zumeist mit zwei bis drei Treffer, kurzzeitig gar einmal mit vier Einheiten (13:9). In Rücklage waren sie über diese Zeitspanne hinweg lediglich in der Startphase beim 1:2 einmal geraten. Eine direkte Rote Karte, ausgesprochen gegen einen der Antreiber im Offensivspiel des Heimteams rund fünf Minuten nach Wiederbeginn, schien den Shooters noch zusätzlich in die Karten zu spielen.
Doch am Ende stand das Team von Trainer Adolf Ulrich wieder mit leeren Händen da, wie schon so oft in der laufenden Spielzeit nach einer Partie, «die eigentlich nie hätte verloren werden dürfen», wie dieser nach Spielschluss befand. «Wir hatten das Spiel 45 Minuten lang beherrscht, dann nahmen wir uns vermehrt Abschlüsse, die wir nicht hätten nehmen dürfen, machten weitere leichte Fehler im Angriff und liessen uns ab und an auch in der Abwehr zu leicht ausnehmen», sah Ulrich die Hauptgründe für die Niederlage. Einen weiteren fand er darin, dass sein Team die durchaus vorhandenen Möglichkeiten, sich auch mal deutlicher abzusetzen, nicht zu nutzen vermochte und dem Gegner so die Möglichkeit gewährte, sich stets im Spiel zu halten. «So baust du einen Gegner auf, und irgendeinmal erhältst du dafür die Quittung.»
Jene Quittung war für die Shooters an diesem späten Sonntagnachmittag gesalzen. Nach 47 Minuten riss das Heimteam die Führung wieder an sich. In der Folge hielten sich die Shooters zwar bis zuletzt im Spiel, waren aber zu einer neuerlichen Wende nicht mehr in der Lage. Drei Minuten vor der Sirene legte die SG Volketswil/Witikon so erstmals mit zwei Toren vor. Mehr als der Schwyzer Anschlusstreffer lag danach nicht mehr drin.
Eine Hoffnung bleibt
Im Kampf gegen den Abstieg zeigt sich die Ausganslage für das Herren-Fanionteam nach dieser Niederlage nun äusserst prekär. Weil in der laufenden Barrage, die innerhalb einer Dreiergruppe als Einfachrunde gespielt wird, nur der Gruppensieger den Ligaerhalt schafft, sind die Shooters nun auf fremde Hilfe angewiesen. Und darauf, dass das dritte Gruppenmitglied SG Vaud La Côte sein Spiel vom kommenden Sonntag gegen die SG Volketswil/Witikon für sich entscheidet. So würde zumindest für die Heimpartie vom 22. Mai gegen die Westschweizer noch eine Chance auf den Gruppensieg bestehen. Würden die Shooters dann das Punktepaar einfahren, hätte dies zur Folge, dass alle drei Teams mit zwei Zählern dastehen. Tritt jenes Szenario ein, müsste die Tordifferenz über Platz 1 und damit den Ligaerhalt entscheiden.
Schon für das kommende Wochenende heisst es aus Shooters-Optik also Hoffen und Bangen. Auch ohne eigenen Einsatz.
Die Aufstellung:
Derler/Liolios; Dürrenmatt (1), Fischlin, Henseler, Inderbitzin (1), Kljajic, Reichmuth (3), Stalder (5/4), Staub E. (3), Staub J. (3), Styger (2), Weber (1), Wyss (6).
Foto: Andy Scherrer / topsportfotografie.ch