Kein Augenschmaus, aber zwei Punkte
Das Herren-Fanionteam der HSG Mythen-Shooters hat zu seiner Heimpremiere auch das zweite Saisonspiel erfolgreich gestalten können. Gegen ein mit einem dünnen Kader angetretenes Handball Brugg benötigten die Schwyzer aber eine ganze Weile, um einigermassen in Fahrt zu kommen.
Abwehr sicher, Angriffsmaschinerie stotterte
«Das war bestimmt kein Augenschmaus». Die ersten Worte von Spielertrainer Alex Suter unmittelbar nach Spielschluss verrieten, dass er trotz am Ende klaren Sieg nicht restlos zufrieden war mit dem Gezeigten in der Brunner Sporthalle. In der Tat kam das Spiel der Einheimischen nur schleppend in Gang, insbesondere ihr Tempospiel konnten die Shooters, auch bedingt durch die langatmigen Angriffe der Aargauer, kaum je richtig aufziehen. Gründe für diese Baisse konnte Suter keine nennen. «Unsere Angriffsmaschinerie kam nicht ins Rollen, das passierte uns während der ganzen Vorbereitung und auch im ersten Saisonspiel nie», rätselte der Spielertrainer. Wie sehr die Offensive am Samstag stotterte, offenbarte sich bereits früh im Spiel, als die Shooters nach noch gutem Start (3:1-Führung) während neun Minuten ohne eigenen Treffer blieben. Immerhin, mit dem Ausgleich zum 3:3 war der in jener Zeitspanne erlittene Schaden überschaubar und gleichzeitig ein Beleg dafür, dass es mit der sicheren Abwehrarbeit auch Positives zu notieren gab. Tatsächlich vermochten die Gastgeber mit der überzeugenden Defensive die Offensivdefizite zu kompensieren, ein bestens aufgelegter Torhüter Matthias Derler, der am Ende eine 47%-Quote an abgewehrten Bällen aufwies, trug seinen beträchtlichen Teil zum starken Schwyzer Defensivverbund bei.
Entscheidung schnell herbeigeführt
Es dürfte den Shooters angesichts der zumindest offensiv ungenügenden Darbietung überdies in die Karten gespielt haben, dass Gegner Brugg nur mit einem Mini-Kader in die Brunner Sporthalle gereist war, auf den Feldpositionen über lediglich eine Auswechselmöglichkeit verfügte und so mit zunehmender Spieldauer mit schwindenden Kräften zu kämpfen hatte. Dass man den Gegner aufgrund dessen ungünstiger Kadersituation auf die zu leichte Schulter nahm, davon wollte Alex Suter nach der Partie indes nichts wissen. «Wir haben Brugg bestimmt nicht unterschätzt, das haben wir uns fest vorgenommen, auch wenn sie nur mit einem Auswechselspieler antraten». Jene einzige Wechselmöglichkeit wurde den Aargauern nach 38 Minuten aufgrund einer direkten Roten Karte dann auch noch genommen. Die Disqualifikation fiel mitten hinein in die stärkste Schwyzer Phase, in denen die Gastgeber vor allem mit vielen Balleroberungen und daraus resultierenden Gegenstössen zu gefallen wussten. Zum Zeitpunkt der Roten Karte hatten die Shooters die Pausenführung so bereits auf fünf Treffer erhöht (14:9), dem liessen die Einheimischen in den nächsten vier Minuten gleich noch einmal fünf Tore am Stück folgen, was in der Endabrechnung die Siegsicherung einbrachte. Auf dem Weg zum dann auch tatsächlich nie mehr in Gefahr geratenen Vollerfolg avancierte Flügelspieler Jan Roos mit neun Toren aus ebenso vielen Versuchen zum treffsicherten Shooters-Akteur an diesem Samstagabend.
«Gibt Selbstvertrauen»
Und so durfte Spielertrainer Alex Suter neben der genannten Feststellung, dem Publikum kein Augenschmaus geboten zu haben, auch festhalten, dass die zwei Punkte der Mannschaft letztlich guttun würden. Zumal sein Team so nach zwei Partien noch mit dem Punktemaximum dasteht. «Das gibt Selbstvertrauen», ist Suter überzeugt. Mit diesem wollen er und sein Team nun gut gerüstet die Vorbereitung für die nächste Aufgabe angehen, die am kommenden Samstag in der Goldauer BBZG-Halle wartet. Als Gegner empfängt das Herren-Fanionteam dann die SG Zurzibiet-Endingen.
Matchtelegramm
HSG Mythen-Shooters – Handball Brugg 1 25:17 (9:7). – Brunnen, Sporthalle. – 55 Zuschauer. – SR: Betschart/Kuonen. HSG Mythen-Shooters: Derler (15 Paraden)/Liolios (n. e.); Dürrenmatt (1 Tor), Fischlin, Henseler M. (1), Kraft (2), Roos (9/2), Stalder M. (1), Stalder N. (2), Staub J. (2), Suter (2), Tschannen, Weber Lu. (1), Ziswiler (4).
Foto: Andy Scherrer / topsportfotografie.ch